Gibt es gegen Herpes eine Impfung?

In den meisten Fällen ist eine Infektion mit Lippenherpes ungefährlich und nicht weiter schlimm: Die Bläschen lassen sich mit rezeptfreien Medikamenten – zum Beispiel mit Fenivir® – gut behandeln und heilen in der Regel von selbst wieder ab. Manche Menschen leiden jedoch immer und immer wieder unter Ausbrüchen der Infektion. Da liegt die Frage nahe, ob gegen Lippenherpes eine Impfung helfen könnte.

Wenn wir umgangssprachlich von „Herpes“ sprechen, meinen wir in der Regel Herpes labialis, auch „Lippenherpes“ genannt. Tatsächlich gibt es jedoch zahlreiche weitere Erkrankungen, die durch unterschiedliche Arten von Herpesviren ausgelöst werden. Die Frage nach einer Herpes-Impfung lässt sich also nicht pauschal beantworten. Es kommt darauf an, welches Herpesvirus für die Erkrankung verantwortlich ist.

Welche Arten von Herpesviren gibt es?

Insgesamt sind acht Typen von Herpesviren bekannt, die zu einer Infektion beim Menschen führen können. Die bekanntesten sind das Herpes-simplex-Virus (kurz: HSV) Typ 1 (das meist der Auslöser für Lippenherpes ist) und das Herpes-simplex-Virus Typ 2 (das typischerweise Genitalherpes auslöst).

Was viele nicht wissen: Auch weitere bekannte Erkrankungen wie Windpocken und Gürtelrose werden durch Herpesviren verursacht. Dabei handelt es sich um das sogenannte Varicella-Zoster-Virus. Auch schwerwiegendere Krankheiten wie beispielsweise Hepatitis oder eine Lungenentzündung können durch Herpesviren ausgelöst bzw. begünstigt werden.

Impfungen gegen Herpes

Eine Impfung gegen Windpocken wird in der Schweiz allen noch nicht immunen Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahren (als Nachholimpfung für Erwachsene bis 39 Jahre) empfohlen. Die Impfung erfordert zwei Dosen im Abstand von mindestens vier Wochen. Bei Unsicherheit bezüglich einer früheren Windpocken-Erkrankung können zur Abklärung des Immunstatus auch die IgG-Antikörper bestimmt werden.

Eine Impfung gegen Herpes Zoster  wird in der Schweiz seit Ende 2017 für Personen im Alter von 65 bis 79 Jahren sowie für in naher Zukunft immungeschwächte Patientinnen und Patienten im Alter von 50 bis 79 Jahren empfohlen. Sie wird zurzeit jedoch nicht durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung vergütet*.

Ist eine Impfung gegen Lippenherpes möglich?

Gegen Lippenherpes gibt es derzeit keine Impfung. Herpes labialis wird durch das HSV Typ 1 oder HSV Typ 2 ausgelöst, das noch nicht zuverlässig mithilfe eines Impfstoffes bekämpft werden kann. Amerikanische Forscher am Howard Hughes Medical Institute des Albert Einstein College of Medicine haben in dieser Richtung zwar vielversprechende Ergebnisse erzielen können, eine Impfung gegen Lippenherpes wird jedoch noch auf sich warten lassen.

Da bei Fieberblasen keine Impfung hilft, ist es umso wichtiger, dem Ausbruch der Infektion vorzubeugen und gegebenenfalls schnell zu reagieren.

Lippenherpes vorbeugen und frühzeitig behandeln

Die größte Ansteckungsgefahr besteht im Kontakt mit Menschen, bei denen Lippenherpes bereits ausgebrochen ist. Folgende Tipps helfen Ihnen, einer Ansteckung vorzubeugen:

  • Küssen und anderen Mundkontakt meiden
  • Besteck, Geschirr und Trinkgefäße nicht teilen und nach Gebrauch gründlich reinigen
  • nach dem Körperkontakt gründlich die Hände waschen

Weitere Tipps zur Vorbeugung finden Sie in unserem Ratgeberartikel zur Vorbeugung von Herpes.

Ist es doch zu einer Ansteckung gekommen, beginnen Sie möglichst zügig mit der Behandlung. Je früher der Ausbruch erkannt und behandelt wird, desto milder fallen in der Regel die Symptome aus. Fenivir® ist rezeptfrei erhältlich und wirkt in allen Phasen der Entzündung, es lindert den Schmerz und beschleunigt die Heilung.


1 Quelle: Bundesamt für Gesundheit BAG